Die 3 wichtigsten Aspekte bei der Entwicklung eines risikobasierten Prozesses für die Reinigungsvalidierung 

Der Schutz der Patientensicherheit und die Produktqualität stehen bei der Reinigungsvalidierung in der Arzneimittelherstellung an oberster Stelle. 

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Die Industrie setzt auf wissenschaftliche und risikobasierte Methoden, um dieses Ziel bei der Entwicklung und Validierung im Bereich der Reinigung zu erreichen. Obwohl zahlreiche Leitfäden verfügbar sind, ist es nicht einfach, über alle gesetzlichen Anforderungen und Richtlinien fortwährend auf dem Laufenden zu bleiben.

Dieser Artikel erläutert die wichtigsten Punkte, die Sie bei der Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten und risikobasierten Programms für die Reinigungsvalidierung berücksichtigen sollten.

1. Befolgung der gesetzlichen Richtlinien zur Einhaltung der Vorschriften

Um die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten, sollten Risikoanalysen für verschiedene Aktivitäten im Zusammenhang mit der Reinigungsvalidierung durchgeführt werden. Im Besonderen heißt es in Anhang 15, dass für die folgenden Tätigkeiten Risikanalysen durchgeführt werden sollten:  

  • Begründung für die gewählten Reinigungsgrenzwerte
  • Identifizierung der Anzahl von Durchläufen, die für den Nachweis einer Validierung des Reinigungsprozesses erforderlich sind
  • Festlegung von Umfang und Ausmaß der Qualifizierung und Validierung

Auch der Standardleitfaden für die wissenschaftlich fundierte und risikobasierte Entwicklung und Validierung von Reinigungsprozessen (ASTM E3106 – 18) erläutert, dass für die folgenden Aktivitäten bei der Reinigungsvalidierung Risikoanalysen durchgeführt werden sollten:

  • Gruppierungsstrategien​​​​​​​
  • Bestimmung der kritischen Parameter für die visuelle Inspektion
  • Festlegung der Orte für die Probenahme, Anzahl der Proben usw.

Der Anhang 15 der EMA legt in Abschnitt 1.7 eindeutig fest, dass die Art und Weise der Verwendung von Risikoanalysen zur Unterstützung von Validierungsaktivitäten klar dokumentiert werden sollte. ICH Q9 ist ein hervorragender Leitfaden für die Entwicklung und Durchführung einer Risikoanalyse. Dieses Dokument bietet einen systematischen Ansatz für das Qualitätsrisikomanagement und beschreibt bewährte Verfahren für die pharmazeutische Industrie und das regulatorische Umfeld.

Mit einfach zu befolgenden und klar definierten Prüfungen kann eine hervorragende Auditbereitschaft erreicht werden.

2. Gewährleistung von Konsistenz und Wiederholbarkeit in Ihrem Ansatz zur Risikoanalyse

Da verschiedene Risikoanalysen erstellt werden, um die Validierung der Reinigung zu gewährleisten und den Fußabdruck zu reduzieren, muss unter allen Umständen ein konformer und reproduzierbarer Prozess eingehalten werden. Es ist durchaus gängig, aus verschiedenen Tabellen und Formularen bestehende „hausgemachte Lösungen“ zu verwenden. Diese Dokumente sind überwiegend papierbasiert und werden manuell ausgefüllt. Alternativ verwenden einige Unternehmen vollautomatische Validierungssoftware, um einen konsistenten und reproduzierbaren Prozess für Risikoanalysen zu schaffen.

Betrachten wir zum Beispiel den schlimmsten annehmbaren Prozess zur Risikobewertung bei der Produktidentifizierung in einer pharmazeutischen Produktionsstätte. Die Einführung eines neuen Produkts und die Verwendung der bei der ursprünglichen Reinigungsvalidierung verwendeten „hausgemachten Lösung“ kann schwierig und verwirrend sein. Die alte Beurteilung muss überprüft werden, und die ursprüngliche Logik, Rechtfertigung und Überlegungen müssen bewertet und nachvollzogen werden können. Möglicherweise müssen neue behördliche Richtlinien (z. B. die Verwendung von Werten für die zulässige tägliche Exposition [PDE] anstelle des bisherigen LD50-Wertes oder des Ansatzes für die therapeutische Dosis) oder neue Anforderungen bezüglich des Standorts umgesetzt werden. Neben dem damit verbundenen Chaos und dem Arbeitsaufwand steigt auch das Risiko von Auffälligkeiten bei behördlichen Inspektionen aus verschiedenen Gründen – von Unstimmigkeiten und Fehlinterpretationen bis hin zu Missachtungen.

Mit einfach zu befolgenden und klar definierten Prüfungen kann eine hervorragende Auditbereitschaft erreicht werden.  Dies geschieht, indem wir den Inspektoren helfen, den Prozess und die Beweggründe des Unternehmens nachzuvollziehen.


3. Praktischer Umgang mit Ressourcen

Die Durchführung einer sorgfältig kontrollierten Risikobewertung gewährleistet Fokus und ein klares Verständnis dafür, welche Erwägungen, Informationen und technischen Daten für die Risikobewertung erforderlich sind. Das spart Zeit, da das mühsame Suchen und Durchforsten von unnötigen Informationen entfällt.


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1 EudraLex Band 4; EU-Leitlinien für die gute Herstellungspraxis von Human- und Tierarzneimitteln, Anhang 15: Qualifizierung und Validierung; März 2015
https://health.ec.europa.eu/system/files/2016-11/2015-10_annex15_0.pdf
(Letzter Zugriff: 26. Januar 2023)

2 ICH-Richtlinie Q9 zum Qualitätsrisikomanagement; EMA/CHMP/ICH/24235/2006 Ausschuss für Humanarzneimittel; September 2015
https://www.ema.europa.eu/en/documents/scientific-guideline/international-conference-harmonisation-technical-requirements-registration-pharmaceuticals-human-use_en-3.pdf 
(Letzter Zugriff: 26. Januar 2023)

3 ASTM International, 2018. ASTM E3106 – 18e1 Standardleitfaden für die wissenschaftlich fundierte und risikobasierte Entwicklung und Validierung von Reinigungsprozessen. ASTM E3106, West Conshohocken, PA.

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